Das Ishikawa-Diagramm ist ein besonders vielseitige Lösung zur Problemlösung in Fertigungsbetrieben.
Die Methode lässt sich leicht und effizient umsetzen und löst bei richtiger Anwendung nicht nur das Problem, sondern verhindert auch, dass es erneut auftritt.
Was steckt hinter dieser Methode?
Wie funktioniert das Ishikawa-Diagramm?
Das Ishikawa-Diagramm hat seinen Namen von seiner Ähnlichkeit mit einem Fischskelett. Es wird auch Fishbone- oder Fischgrätdiagramm oder ganz profan Ursache-Wirkungs-Diagramm genannt und dient zur Visualisierung eines Problemlösungsprozesses und hilft beim Verständnis eines Problems.
Das Ishikawa-Diagramm ist ein visuelles Hilfsmittel, mit dem die potenziellen Ursachen eines Problems ermittelt werden, indem die potenziellen Ursachen in verschiedene Zweige unterteilt werden.
Dieser ausgesprochen strukturierte Ansatz zur Problemlösung ist einfach zu befolgen, da stets die gleichen Schritte wiederholt werden.
Wie funktioniert das Ishikawa-Diagramm?
An erster Stelle geht es darum, das aufgetretene Problem zu identifizieren, das ist der Schlüssel bei jedem Problemlösungsprozess.
Das Ergebnis ist der erste Eintrag in dem Diagramm und bildet den Kopf des Fisches.
Zeichnen Sie anschließend eine horizontale Linie quer über das Blatt, von der dann die restlichen Zweige – die Gräten – ausgehen.
Jede Gräte steht für eine andere Kategorie potenzieller Ursachen im Zusammenhang mit dem behandelten Problem.
Zu den häufigsten Kategorien gehören:
- Menschen
- Prozesse
- Ausrüstung
- Materialien
- Arbeitsumgebung
Sobald Sie das Fischgrätendiagramm erstellt haben, führen Sie mit Ihrem Team eine Brainstorming-Sitzung durch, um die Ursachen für die verschiedenen Kategorien zu ermitteln. Zum Beispiel können Sie unter Prozesse Unterkategorien wie fehlende Standardisierung oder ineffiziente Arbeitsabläufe feststellen.
Schritt-für-Schritt zum Fishbone Diagram
Das Fishbone Diagram ist ein strukturierter Ansatz zur Ermittlung potenzieller Ursachen eines Problems. Es verfolgt einen systematischen Ansatz zur Problemanalyse und besteht aus 9 einfachen Schritten:
Schritt 1 – Definieren Sie das Problem
Bei diesem Schritt ist es wichtig, so konkret wie möglich zu sein. Definieren Sie das Problem so klar wie möglich auf Grundlage von Fakten.
Schritt 2 – Zeichnen Sie die Wirbelsäule
Ziehen Sie von der Problemstellung ausgehen eine horizontale Linie quer über das Blatt. Diese Linie stellt die Wirbelsäule des Fisches dar.
Schritt 3 – Identifizieren Sie die wichtigsten Faktoren
Identifizieren Sie die wichtigsten Faktoren, von denen Sie meinen, dass sie zu dem Problem beitragen. Zu oft verwendeten Kategorien gehören Menschen, Prozesse, Ausrüstung, Materialien und Arbeitsumgebung. Diese Verzweigungen stellen dann die Fischgräten dar.
Schritt 4 – Fügen Sie Unterverzweigungen hinzu
Ziehen Sie von jeder Kategorie diagonale Linien, um Unterverzweigungen zu bilden. Diese Unterverzweigungen stehen für mögliche Ursachen innerhalb der Kategorie. Zum Beispiel können Sie unter Prozesse Unterkategorien wie fehlende Standardisierung oder ineffiziente Arbeitsabläufe eintragen.
Schritt 5 – Ermitteln Sie die Ursachen
Fügen Sie weitere Unterverzweigungen hinzu, bis Sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Fordern Sie das Team auf, Erkenntnisse und Ideen einzubringen.
Schritt 6 – Analysieren Sie mögliche Verbindungen
Untersuchen Sie mögliche Beziehungen zwischen den in den Unterverzweigungen notierten Ursachen. Suchen Sie nach Verbindungen und Mustern. Dieser Schritt hilft Ihnen, die Wechselwirkungen zu verstehen, die zu dem Problem beitragen.
Schritt 7 – Identifizieren Sie die Grundursachen
Analysieren Sie die potenziellen Ursachen und ermitteln Sie die Grundursachen, d. h. die Aspekte, die unmittelbar für das Problem verantwortlich sind. Diese Grundursachen, auch Root Causes genannt, sind die wichtigsten Bereiche, auf die sich die Maßnahmen zur Problemlösung konzentrieren sollten.
Schritt 8 -Setzen Sie Lösungen um
Sobald die Ursachen ermittelt sind, müssen gezielte Lösungen entwickelt und umgesetzt werden, um das Problem zu beheben.
Schritt 9 – Bewertung und Überwachung
Bewerten Sie nach der Umsetzung der Lösungen deren Wirksamkeit und beobachten Sie die Auswirkungen auf das Problem.
Praxisbeispiel für ein Fishbone Diagram
Dieses Praxisbeispiel zeigt einige der Vorteile des Fischgrätendiagramms.
In einer Textilfabrik kam es immer wieder zu Webfehlern. Mithilfe des Fishbone Diagram konnte das Produktionsteam drei Hauptkategorien identifizieren: Mensch, Maschine und Material.
Bei der weiteren Untersuchung dieser Kategorien stellten sie fest, dass schlecht ausgebildete Bediener (Menschen) während des Webvorgangs Fehler machten.
Der Maschinenpark (Maschine) war nicht auf dem neuesten Stand, und die Rohstoffe (Materialien) war von uneinheitlicher Qualität.
Dank dieser Erkenntnisse konnte die Fabrik gezielte Lösungen umsetzen:
- Schulungsprogramme
- Regelmäßige Instandhaltungspläne
- Verbesserte Verfahren bei der Lieferantenauswahl
Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Verringerung der Webfehler.
Vorteile des Fischgrätendiagramm
Das Ishikawa-Diagramm optimiert operative Exzellenz und teamübergreifende Kommunikation, kann bei richtiger Verwendung aber noch viel mehr:
Mit der Methode wird das Problem systematisch und umfassend analysiert, um sicherzustellen, dass keine möglichen Ursachen übersehen werden.
Teamarbeit und Zusammenarbeit werden gefördert und unterschiedliche Perspektiven zusammengebracht.
Aufgrund der visuellen Natur macht das Diagramm komplexe Zusammenhänge zwischen Ursachen und Wirkungen leichter verständlich, und es fördert effektive Kommunikation und Wissensaustausch.
Das Ishikawa-Diagramm dient zur Ursachenanalyse und hilft dabei, die zugrunde liegenden Probleme anzugehen, anstatt nur die Symptome zu behandeln.
Durch die Ermittlung und Beseitigung der Ursachen verhindern Sie, dass sich Probleme wiederholen, und verbessern Gesamteffizienz und Produktivität nachhaltig.
mlean® und das Ishikawa Fishbone Diagram
Fabrik- und Betriebsleiter wissen, dass kontinuierliche Verbesserung und Problemlösungen für einen nachhaltigen Erfolg entscheidend sind.
Das Ishikawa-Diagramm ist ein großartiger Ansatz, um verborgene Ursachen hinter Problemen in der Fertigung zu entdecken.
Indem Sie potenzielle Ursachen visuell ordnen und untersuchen, wie sie zusammenhängen, können Sie fundierte Entscheidungen treffen und gezielte Lösungen umsetzen, mit denen die Ursachen von Problemen behoben werden.
Und wenn Sie dies digital von einer einzigen Plattform aus erledigen wollen, ist das mlean® Production System (mPS) das passende Tool für Sie.
Wir haben ein umfassendes und extrem flexibles Software-Paket für kontinuierliche Verbesserungsprozesse und Lean Manufacturing entwickelt.
Unser Digitaltool umfasst eine breite Palette von Anwendungen, zu denen Shopfloor-Management, Standardisierung, Audits und mehr gehören.
Mit unserem mPS vereinheitlichen Sie Ihren Tech-Stack und machen einen weiteren Schritt in Richtung Operational Excellence.
Fordern Sie eine kostenlose Demo an und überzeugen Sie sich selbst!